APIs in der Logistik

APIs als Zukunftsmodell in der Logistik

Alles begann mit dem Wunsch papierbasierte Vorgänge zu beschleunigen. Vor etwa 40 Jahren starteten die ersten Versuche die Datenübermittlung per Briefpost – was schon mal gut eine Woche dauern konnte – durch die Übermittlung elektronischer Daten zu ersetzen. Vorreiter war damals die Automobilindustrie, die dazu im Jahr 1978 ein eigenes Protokoll entwickelte. Zur Standardisierung des elektronischen Datenaustauschs kam es dann vor rund 30 Jahren durch Edifact, ein Verfahren, das sich auch gleich eines merkwürdigen, neuen Mediums zur Datenübermittlung bediente – Internet genannt. Es begann also mit dem Wunsch nach beschleunigter Übermittlung, doch es ist erheblich mehr daraus geworden. Die rasant gestiegenen Anforderungen sind allerdings nur mittels API-Technik zu befriedigen.

Komplexe Datenstrukturen erfordern neue Mittel

Mittlerweile geht es nur noch zum Teil um beschleunigte Übermittlungswege. Im Fokus steht heute die Beschleunigung der Kommunikation an sich und mit ihr möglichst kurze Reaktionszeiten. Die Anforderungen an die Unternehmen steigen ständig – das führt zu ständig komplexer werdenden Datenstrukturen.

An der Kommunikation und den Geschäftsvorgängen nehmen immer mehr Partner teil: Hersteller, Subunternehmer, Kunden oder Banken sind nur einige davon. Mit anderen Worten: Der Datenaustausch wird von Tag zu Tag anspruchsvoller.

Da eine steigende Anzahl von Kommunikationspartnern in die laufenden Übermittlungsprozesse eingebunden werden muss, wachsen entsprechend die Datenmengen an. Gleichzeitig tauchen neue Compliance-Protokolle auf, wobei jede Branche auf ihr eigenes Verfahren setzt. Ständig werden neue Mitglieder in den Club der Kommunikationspartner bei logistischen Prozessen aufgenommen. Da sind beispielsweise cloudbasierte Anwendungen, die ebenfalls beim Datenaustausch mitwirken. Auch mobile Endgeräte mit ihren Apps und nicht zuletzt das Internet der Dinge müssen in den globalen Datenaustausch eingebunden werden.

Das die elektronische Datenkommunikation massive Vorteile bei der Effizienz mit sich gebracht hat, ist unbestritten: Steigerung der Ablaufgeschwindigkeit innerhalb der gesamten Lieferkette, hohe Fehlerresistenz, keine Mehrfacheingabe von Daten – das alles ist heute gelebte Wirklichkeit. Die Gefahr droht allerdings genau aus der Richtung, aus der auch die Vorteile stammen.

Die unaufhaltsam anwachsende Komplexität der Kommunikationsstruktur führt zu ständig wechselnden Veränderungen bei den Verfahren und Prozessen. Und genau diese Unwägbarkeiten sind es, die die Effektivitätsgewinne des elektronischen Datenaustauschs zunehmend beschneiden und teilweise unwirksam machen.

Flexibilität als neues Paradigma

Logistische Abläufe erfordern heute vor allem die direkte Einflussnahme auf laufende Prozesse, um flexibel auf aktuelle und zeitkritische Änderungen in den Abläufen reagieren zu können. Hat beispielsweise der Kunde eines Automobilkonzerns versehentlich zehn Fahrzeuge zu wenig bestellt, während seine Bestellung bereits auf dem Weg ist, sind Probleme vorprogrammiert.

Die EDI-Standards sehen eine flexible Reaktion auf derartige Sonderfälle nicht vor. In der Regel hängt alles vom Status der Bestellung ab. Stehen die Fahrzeuge noch auf dem Versandparkplatz, ist die Korrektur in der Regel problemlos durchführbar. Schwierig wird es, wenn der Frachter mit den Autos bereits auf hoher See ist. Wie die Nachlieferung erfolgen soll und wie es mit den zusätzlichen Versandkosten aussieht, steht zunächst in den Sternen.

APIs als Effizienz-Booster

Problemlagen wie diese lassen sich mit herkömmlichen Mitteln nicht automatisieren – weder durch EDI-Standards noch auf eine andere Art und Weise. Hier ist die Anwendung von APIs gefragt, die den exakt definierten Zugriff auf interne Unternehmenssysteme steuern. Im erwähnten Beispiel könnte der Kunde die Daten des Lieferanten in sein System integrieren und auf der Basis der Echtzeitinformationen einen automatisierten Prozess für Nachbestellungen festlegen.

Die große Stärke von APIs ist ihre Fähigkeit Sonderfälle zu berücksichtigen. Das ist sowohl im Bereich B2C als auch bei B2B von großer Bedeutung. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von der Sendungsverfolgung für Privatkunden bis zu Trackingdaten oder Echtzeitinformationen innerhalb des Bestellsystems bei Unternehmenskunden.

APIs stoßen in der Logistik eine neue Tür auf, so wie damals der Wechsel vom Papier zu elektronischen Daten. Die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, stehen noch ganz am Anfang. APIs haben ihr Potential erst ansatzweise bewiesen – die kleine Spitze eines sehr großen Eisbergs.

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